Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten. Psalm 84,6
Zur Zeit können aufgrund der Corona-Krise keine Gottesdienste, Gemeindekreise, Chorproben oder andere Zusammenkünfte stattfinden. Der nächste Gemeindebrief ist erstmal auf Eis gelegt, dafür geben wir Ihnen diese Sonderausgabe in die Hand als Zeichen, dass wir als Christinnen und Christen verbunden bleiben.
An diesem Sonntag wird das Ostergras gesät.

Die Weizenähre erzählt vom letzten Sommer. Reif brechen die Körner auch jetzt aus der Hülle. Weizen ist aromatisch und dezent im Geschmack, er wird zu feinstem Mehl gemahlen, für Weißbrot, und Kuchen. Hunger und Sehnsucht nach Leben, Gesundheit und dem Heil der Seele empfinden wir tief und bewusst in diesen Tagen.
Jesus Christus spricht: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein.

Der Schlussstein in der Petrikirche zeigt ein einziges Weizenkorn. Es steht für Jesus: einmalig liebevoll, einzigartig geduldig ist er für die Menschen da.Ich sehe auch die Einsamkeit. Auf seinem Leidensweg wird Jesus immer wieder alleingelassen. Jesus bleibt standhaft, sicher, wie das eine Korn auf dem Halm. Die Einsamkeit bricht ihn nicht.
Das Weizenkorn wird in die Erde gelegt. Es ruht. Wir müssen warten. Und dann bricht das frische Grün durch die Kruste. Ein Hoffnungszeichen! Probieren sie es aus!
Offene Kirchen
Die St. Petri-Pauli-Kirche, ist täglich von 11.00 -15.00 geöffnet. Manchmal erklingt Orgelmusik. Auch stehen Kornähren für Sie bereit!
Auch die St. Petri-Kirche in Rollsdorf ist für das stille Gebet für Sie geöffnet. Bitte beachten Sie auch die Aushänge vor Ort.
Was man nun zuhause tun kann
In unseren Gemeinden können wir uns bis auf Weiteres nicht persönlich treffen. Aber es tut gut und ist wichtig, auch in diesen Tagen zu beten, zu singen, zu klagen. Dann eben zuhause. Mit der Familie oder ganz für sich. Wo es geht, werden in unseren Gemeinden um 18 Uhr die Glocken läuten. Wir haben Ihnen eine kleine Abendandacht zusammengestellt, die sich auch zuhause feiern lässt. Auch am Sonntag um 10 Uhr läuten, wo es geht, die Glocken. Wenn Sie beim Glockengeläut kurz innehalten, sind Sie im Gebet mit anderen Menschen unserer Gemeinde verbunden – zur selben Zeit. Natürlich ist auch der Gottesdienst im Radio und im Fernsehen weiterhin eine Möglichkeit, auch zuhause Gottesdienst mitzuerleben.Viele Gemeinden entdecken auch gerade die digitale Welt, um weiterhin Gottesdienste und Andachten miteinander zu feiern.
Online-Angebote finden Sie beispielsweise hier:
https://www.ekd.de/kirche-von-zu-hause-53952.htm
www.kirchenkreis-eisleben-soemmerda.de
Oder: Verbinden Sie sich übers Telefon miteinander. Viele von Ihnen machen das ohnehin. Es ist wichtig, dass wir voneinander wissen, Sorgen, Ängste und Freude teilen. Es kostet vielleicht ein bisschen Überwindung, aber auch am Telefon lässt sich miteinander ein kurzes Gebet sprechen oder ein kleiner, mutmachender Text vorlesen. Wir helfen gern mit Texten und Ideen weiter, wenn Sie Lust haben, diese in einer Telefonkette weiterzugeben. Auch Briefe oder Postkarten zu schreiben, kann in diesen Tagen eine schöne Möglichkeit sein, in Kontakt zu bleiben. Niemand soll sich allein fühlen müssen, auch wenn die gebotene soziale Distanz uns gerade sehr herausfordert.
Wir Pfarrer*innen sind selbstverständlich auch telefonisch für Seelsorge und Gespräche erreichbar:
Iris Hellmich: 03475 602229, Privat: 03475 2047149
Teresa Tenbergen: 0345 13252615, Mobil: 01578 5615850
Eva Kania: 034651 360019
Heiner Urmoneit: 03475 7118022
Kleines Abendgebet für zuhause
Finden Sie einen Platz, wo Sie gut zur Ruhe kommen können. Wenn Sie mögen, zünden Sie eine Kerze an. Eine Bibel und Gesangbuch sind hilfreich, aber kein Muß.
Gott, bleibe bei uns, denn es will Abend werden. Jetzt am Abend komme ich zur Ruhe. Du bist da, Gott. Ich bin da. Auch andere sind da. In ihrem Zuhause. An ihrem Ort. Durch dich sind wir untereinander verbunden im Singen und Beten, auch ohne uns zu sehen. Amen.
- Lied: EG 482 Der Mond ist aufgegangen
- Lesung Tageslosung oder Bibel Jesaja 54, 7-10
- Moment der Stille
- Gebet:
Gott, du weißt, was mich bewegt. Du kennst meine Not. Ich bitte dich, nimm die Sorgen von meinen Schultern. Lass mich spüren, dass ich nicht allein bin. Du gibst mir Zuversicht und Trost in dieser aufgewühlten Zeit. Dir vertraue ich. Sei du mein Ruhepol und meine Hoffnung.
Gott, schicke deine Segenskraft zu allen Menschen, die überall auf der Welt deine Hilfe brauchen. Zu den Kranken und Sterbenden. Zu ihren Familien und Freunden. Zu denen, die allein zuhause sind und nicht heraus dürfen. Zu allen in den Krankenhäusern und Seniorenheimen, die keinen Besuch mehr bekommen dürfen. Zu den Familien, die voneinander getrennt sein müssen und sich nicht verabschieden können. Zu den Kindern und Eltern, für die das Zusammenleben herausfordernd ist. Zu allen, die nicht wissen, wie es weitergehen soll. Zu allen, die jetzt arbeiten und dabei an ihre Grenzen kommen, in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, Apotheken, Supermärkten, bei Polizei und Notdiensten. Zu allen, die wichtige Entscheidungen treffen müssen. Bewahre und beschütze sie, sei du ihre Zuversicht und Stärke. Amen.
- Vaterunser
- Segen
Es segne und behüte mich der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Ostersteine bemalen
Eigentlich hatten wir geplant, in unseren Kreisen und Gruppen in der Passionszeit Ostersteine zu bemalen, die dann vom Ostergottesdienst aus in die Botschaft von dem, das stärker als der Tod ist, in die Welt tragen. Gemeinsam können wir das nun nicht mehr machen, aber vielleicht haben Sie Lust, zuhause kreativ zu werden? So funktioniert’s:
- Beim nächsten Spaziergang im Grünen ein paar Steine am Wegrand, Flussbett oder in Haldennähe sammeln, säubern und trocknen lassen.
- Die Steine bemalen oder beschriften mit dem, was Ihnen Hoffnung macht. Trauen Sie sich, Sie sind alle Künstler*innen! Acrylfarbe hat sich bewährt, aber es funktionieren auch Stifte, Wasserfarben, Kreiden, die Sie vielleicht ohnehin zuhause haben.
- Auf der Rückseite des Steins beschriften Sie ihn wie folgt: #osterstein oder #hoffnunghamstern oder #stärkeralsdertod (damit Menschen, die die Steine finden, ihre Geschichte mit den Steinen in den sozialen Netzwerken posten können) oder der Verweis auf die Facebook-Gruppe Ostersteine. Und als kleine Gebrauchsanweisung: suchen-finden-weitergeben.
- Danach versiegeln Sie den Stein mit Acryl- oder Bootslack, farbloser Nagellack funktioniert auch. Wenn alles getrocknet ist, können die Steine im Pfarrhaus in Eisleben, Andreaskirchplatz 11, abgegeben, oder direkt bei Ihrem nächsten Spaziergang wieder unter die Leute gebracht werden: abgelegt auf Mauern, Parkbänke, vor den Supermarkt usw. Dort dürfen sie dann gefunden und vielleicht auch weitergegeben werden. Und im besten Fall schenken sie Menschen ein Lächeln und ein bisschen von unserer Hoffnung, die in diesen Tagen so wichtig ist.
Wer keine Materialien zuhause hat, kann ebenfalls in der Alten Lutherschule fündig werden, wo wir Farben und Steine zur Verfügung stellen. Sie können selbst auch Bilder von Ihren Steinen machen und posten oder an uns schicken.