
„Der Herr ist mein Hirte …“
Psalm 23
Der 2. Sonntag nach Ostern (27. April 2020) trägt den klangvollen Namen „Misericordias Domini“ , übersetzt „die Barmherzigkeit des Herrn“. Im Mittelpunkt steht das Bild für Gott als der „gute Hirte“.
Auch heute noch sind sie anzutreffen: Schäfer mit ihren Schafen. Der Hirte sorgt dafür, dass die Herde frisches Wasser und Gras findet und sicher weiden kann – und die Schafe wissen, wo sie hingehören und sicher sind.
Der Hirte ist eines der populärsten Bilder für Gott. Es ist ein Bild für den Wunsch, dass es einen gibt, der für mich sorgt, der mir den richtigen Weg zeigt und mich durch Gefahren führt; der meinen Durst nach Leben stillt und nach mir sucht, wenn ich verloren gehe.
Wo habe ich mich gut versorgt gefühlt?
Wo hat jemand auf mich geachtet? Aber auch: Wo wäre ich vielleicht gerne aus der Herde ausgebrochen? Natürlich hat das Bild auch seine Grenzen.
Ich – ein Schaf?
Das Neue Testament bekennt Christus als den guten Hirten, der mir alle Freiheiten lässt, der aber das Verlorene nicht aufgibt und der sein Leben für das ihm Anvertraute lässt. Eine tröstliche Zusage in der Osterzeit und darüber hinaus.

Wenn Sie möchten, können Sie folgendes Gebet leise oder laut sprechen:
Guter Gott,
du willst mein Hirte sein. Dir darf ich mich anvertrauen. Dafür danke ich dir. Sei du bei mir auf meinem Weg. Beschütze mich, wenn ich Angst habe. Lass mich dir folgen, auch wenn ich den Weg nicht kenne und es dunkel um mich ist. Gib mir gerade dann das Gefühl, dass du bei mir bist. Amen.
„Der Herr ist mein Hirte …“ – macht da was „klick“?
Den Psalm 23 haben Generationen von Konfirmand*innen auswendig gelernt. Aus gutem Grund: er ist einprägsam. Diesen Schatz immer bei sich zu tragen, kann wertvoll sein und guttun. Warum nicht mal im Gedächtnis kramen, ob er noch da ist? Fangen Sie einfach an: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln …“
Sie können ihn auch gemeinsam zusammentragen. Nicht schlimm, wenn es nicht klappt. Einfach in der Bibel nachschlagen (Achtung: der vertraute Text ist die Luther-Übersetzung!) oder im Gesangbuch Nr. 711. Googeln geht natürlich auch.