Am letzten Donnerstag bekam die Kirche St. Nikolai in Seeburg ganz besondere Aufmerksamkeit. Im Rahmen des Projektes „Luther war hier“ – ein Kooperationsprojekt des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt – wurde an der Kirche eine Lutherplakette aus Edelstahl mit dem Konterfei des jungen Luther und einem QR-Code angebracht.
Das Projekt „Luther war hier“ markiert bekannte und weniger bekannte Lutherorte in Sachsen-Anhalt. Bei vielen Orten weiß man aufgrund der Quellen sicher, dass er dort tatsächlich war. An anderen Orten wiederum bildeten sich Legenden und Geschichten um den berühmten Reformator ohne gesicherte Quellenlage, aber nicht weniger spannend.
Nach dem Schloss Seeburg war die St. Nikolai-Kirche die zweite Station. Denn „Luther war hier“ in dieser Kirche, als er auf dem Rückweg von Wittenberg nach Eisleben war, so jedenfalls sagt es die Legende. Man sagt, er habe am Ostermontag im April 1525 eine Predigt gehalten. Sichere Belege gibt es dafür nicht, trotzdem hat sich im Laufe der Zeit diese Tradition gehalten.
Wenn Sie mehr über die Hintergründe wissen möchten, schauen Sie hier:
Das Projekt „Luther war hier“ ist ein bisschen wie eine Schnitzeljagd. Bei der Schnitzeljagd werden kleine Zettelchen mit Hinweisen an ganz unterschiedlichen Orten versteckt. Die muss man suchen und mit jedem Hinweis wird man an den nächsten Ort geleitet, bis man schließlich zum Ziel kommt. Das ist ziemlich spannend und aufregend. Denn man sieht Orte, die man vielleicht schon lange kennt, mit anderen Augen und genauer an.
Ähnlich ist bei diesem Projekt: Die Plaketten mit den QR-Codes sind die modernen Hinweiszettel. Das Praktische ist, man muss sie nicht lange in den Mauerritzen suchen, denn sie sind gut zu erkennen. Aber sie sind noch verschlüsselt. Und da kommt das Handy als Schlüssel und das Internet ins Spiel.
Es wird interessant, wenn sich die Seite öffnet und erste Information, Bilder und Hinweise zum Luther-Ort und anderen Luther-Orten in der Umgebung erscheinen. Die Schatzsuche kann weitergehen. Das Projekt „Luther war hier“ nutzt das Internet als Medium unserer Zeit. Bekannte und noch verborgene Schätze der Reformation und aus dem Leben und den Legenden rund um Martin Luther können so entdeckt werden und finden einen neuen Weg zu den Menschen.
Das Besondere und Reizvolle ist, dass sich interaktive Elemente mit dem Erleben vor Ort verbinden. Man geht auf Schatzsuche, real und virtuell; und ganz nebenbei lernt man etwas über die Geschichte der Reformation, Martin Luther und seine Orte.
Danke an alle Initiatoren des Projektes: Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (Dr. Reichenberger), Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Dr. Scheunemann), Investitions- und Marketinggesellschaft S-A (Frau König) und nicht zuletzt Frau Bullerjahn + Team für die Organisation und Betreuung vor Ort.